Ich weiß, dass ich nicht weiß
Beim Weggehen aber sagte ich zu mir: ‚Verglichen mit diesem Menschen bin ich doch weiser. Wahrscheinlich weiß ja keiner von uns beiden etwas Rechtes; aber dieser glaubt, etwas zu wissen, obwohl er es nicht weiß; ich dagegen weiß zwar auch nichts, glaube aber auch nicht, etwas zu wissen. Um diesen kleinen Unterschied bin ich also offenbar weiser, dass ich eben das, was ich nicht weiß, auch nicht zu wissen glaube.‘
Wer weiß schon was?
Von da ging ich zu einem anderen, den man für noch weiser hält als jenen. Dort bekam ich genau denselben Eindruck und machte mich auch bei diesem und dann noch bei vielen anderen unbeliebt. Daraufhin fuhr ich nun der Reihe nach fort und merkte dabei mit Betrübnis und Erschrecken, dass ich mir immer mehr Feinde machte.
Platon: Apologie des Sokrates, https://de.wikipedia.org/wiki/Ich_wei%C3%9F,_dass_ich_nichts_wei%C3%9F#Apologie_des_Sokrates
Werden wir mal wieder was spirituell-philosophisch: Ich vertraue lieber auf mein Herz, als auf meinen Kopf. Nicht, dass ich nicht hin und wieder meinen Kopf gebrauche, aber wenn es ums Entscheiden geht, traue ich lieber meinem Gefühl. Das Gefühl kann durchaus durch Fakten (so es diese gibt), beeinflusst sein.
Nehmen wir das ultimative Beispiel: den Tod.